Trail de la St. André in Lecci (Korsika)

von Sascha Jänicke
<Bericht Norbert Schulte> Wer (wie Claudia und Norbert in diesem Jahr) seinen Sommerurlaub im Südosten Korsikas verbringt, und (wie Claudia und Norbert) auf das Laufen nicht verzichten kann oder will, dem sei ein Wettbewerb der ganz besonderen Art empfohlen. In der Küstengemeinde Lecci, ein paar Kilometer nördlich von Porto-Vecchio an der wunderschönen Ostküste Korsikas findet im August der Trail de la St. André statt. Ausrichter ist der Club Omnisport Lecci Trinité, dessen sympathische Mitglieder sich zum Ziel setzen, die Schönheit der korsischen Bergwelt laufsportlich bekannt zu machen. So meldeten Claudia und Norbert mit weiteren ca. 150 Startern für die längere der zwei angebotenen Strecken (12,4 und 5 Kilometer). Der Streckenverlauf war den beiden nicht bekannt.
12,4 Kilometer geht immer – so dachten sie - auch wenn klar war, dass es ohne jede Menge Höhenmeter nicht abgehen würde. Tatsächlich verbarg sich aber hinter dem Begriff „course nature“ ein höchst anspruchsvolles Cross-Gelände, das dem norddeutschen Flachländer läuferisch fast Unvorstellbares abverlangte: Felssprünge, Queren von Bergflüsschen, streckenweise Steigungen von 30 Prozent und ebensolches Gefälle und permanente Richtungswechsel auf allerengsten Geröllwegen. Dazu schlängelte sich der Rundkurs von anfänglich 100 Metern Höhe innerhalb von 6 Kilometern bis auf stolze 500 Meter. Die zwischenzeitlich atemberaubend schöne Aussicht auf die korsische Bergwelt und das tyrrhenische Meer konnte wohl keiner der zum allergrößten Teil sehr ambitionierten, aber immer freundlichen und sportlich hilfsbereiten Läuferinnen und Läufer wirklich genießen. Vier Verpflegungspunkte an gut überlegten Stellen (Wasser, Rosinen, Bananen) waren bei mehr als 30° im Schatten absolut erforderlich.
Nicht alle Teilnehmer kamen ohne Blessuren ins Ziel, aber der schnellste schaffte es in handgestoppter 1:01, die schnellste in 1:20. Claudia und Norbert waren stolz und glücklich, diese Herausforderung als beste Deutsche in 1:37 bzw. 1:41 bewältigt zu haben. Zugegeben, wir waren auch die einzigen Deutschen in einem ansonsten sehr internationalen Feld.
Am Ende gab es, was bei einem Startpreis von 5 Euro wirklich nicht erwartet werden konnte, jede Menge Pokale, alle Teilnehmer bekamen neben einer guten Zielverpflegung eine Medaille und ein Erinnerungs-T-Shirt mit Laufaufdruck und dem bekannten Freiheitssymbol der Korsen (Mohrenkopf mit weißem Stirnband). Lange Siegerehrung bei bester Stimmung.
Fazit: Trotz der grenzwertigen Anstrengung absolut empfehlenswert!

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