Die lebensfrohe Donaukönigin Budapest

von Klaus Hempen

<Christian W.> Die diesjährige Laufreise des LSF führte uns in die Donaukönigin Budapest. Natürlich stammen die Überschrift und die Bezeichnung „Donaukönigin“ aus einem Reiseführer. Sie ist aber keinesfalls übertrieben. Nachdem ich vor 18 Jahren bereits einmal in Budapest war, hatte ich nicht mehr in Erinnerung, wie schön die Stadt tatsächlich ist. Ich war erneut begeistert.

Unsere Anreise erfolgte bereits am Freitag früh ab Hamburg mit einem Zwischenstopp in Stuttgart. Sie klappte für alle Reisende ab Hamburg reibungslos. Marco und insbesondere Claudia, die in Stuttgart hinzukamen, mussten eine Zeit der Ungewissheit verkraften, denn aufgrund der kurzen Umsteigezeit hatte es die Fluggesellschaft nicht geschafft, Claudias Koffer rechtzeitig umzuladen. Er wurde zum Glück dann nachgeliefert. Gegen Mittag erreichten wird das Hotel, sehr zentral an der großen Markthalle von Budapest gelegen. Nach dem Beziehen der Zimmer ging es dann trotz Müdigkeit und Hunger zunächst zum Abholen der Startunterlagen. Diese gab es in einem großen Zelt im Start- /Zielbereich des Marathons. Trotz der Größe der Veranstaltung erfolgte die Nummernausgabe aus meiner Sicht in familiärer Atmosphäre. Anders als bei anderen Großveranstaltungen war es nicht erforderlich, erst „kilometerweit“ die Stände sämtlicher Sportartikel- und Nahrungsergänzungsmittelhersteller zu passieren, um auch ja keine Gelegenheit zum Erwerben von nötigen und unnötigen Laufartikeln zu verpassen. Die aufgrund verletzungs- und krankheitsbedingter Ausfälle erforderlichen Ummeldungen konnten problemlos erfolgen.

Für den Abend hatte Gisela vorausschauend einen Tisch in einem Restaurant in der Nähe des Hotels reserviert. Da Budapest uns während der gesamten Zeit mit perfektem Wetter beglückte, konnten wir draußen sitzen. Einziger Nachteil: Leider hatten die dann servierten Gerichte, vorsichtig ausgedrückt, nicht die erforderliche Größe, um hungrige Läufer satt zu bekommen. Dies führte einige von uns dann noch zu einer weltweit tätigen Fastfood-Kette.

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen der ersten Erkundung der Stadt. In verschiedenen Gruppen machten sich die LSFler (dank der hervorragenden Lage des Hotels zu Fuß) auf, die Stadt zu erkunden. Viele führte es zunächst auf die andere Seite des Flusses (die Buda-Seite), um mit der Bahn auf den Burgberg zu fahren. Von dort aus bietet sich ein herrlicher Blick auf die Stadt mit dem Fluss und den zahlreichen Brücken. Ebenfalls auf dem Burgberg gelegen ist die Matthiaskirche. Wer nicht mit der Bahn wieder herunterfährt, gelangt durch enge Gassen wieder zurück ans Ufer der Donau. Andere Gruppen begannen die Besichtigung mit einer noch besseren Aussicht, indem sie den Weg hinauf zur Freiheitsstatue gingen. Wieder andere begannen ihre Tour auf der Pest-Seite mit Parlament, Einkaufsstraßen und Synagoge. Die Möglichkeiten sind ja sehr vielfältig. Insbesondere beim Parlament handelt es sich um ein beindruckendes Bauwerk, das Größte seiner Art in Europa. Während der Besichtigung laden an allen Stellen der Stadt Restaurants und Cafés zum verweilen, ausruhen und genießen ein.

Am Abend haben wir dann mit einem Teil der Reisegruppe glücklicher Weise eine hervorragende Trattoria mit italienischer und ungarischer Küche gefunden, so dass die Versorgung mit Nudeln vor dem Rennen gesichert war. Auch alle anderen Mitläufer versicherten, hervorragend (und ausreichend) gespeist zu haben.

Und nun zum Sport:
Ach ja, gelaufen wurde auch! Die Ergebnisse hat Horst-Dieter ja schon veröffentlicht. Leider hat es im Vorfeld einige Verletzungen gegeben. Daher musste Sabine in der 4er Staffel zwei Strecken laufen, was sie sehr locker und souverän gemeistert hat. Auch ich musste leider kurzfristig wegen einer starken Erkältung passen, so dass Michael dann zur Vorbereitung auf den Oldenburg HM 30 km gelaufen ist und Sebastian bei seinem Marathondebüt begleitet hat.
Bereits am Samstag haben einige zum Warmlaufen den 5 km Lauf absolviert und sind Hand in Hand über die Ziellinie gelaufen. Alle versicherten, der Lauf sei ein großer Spaß gewesen.

Unsere beiden schnellsten „Paarläufer“ (Patrick und Susanne) haben gesagt, das Rennen locker angehen zu wollen. Diese Lockerheit äußerte sich am Abend zuvor dann dadurch, dass die Streckendetails (insbesondere mögliche Steigungen an den Brücken) ausführlich diskutiert wurden. Zum Essen bestellten beide eine große Flasche Wasser und meine Versuche, die beiden zu einem (!)  Glas Rotwein einzuladen, scheiterten kläglich. Die Vorbereitung hat sich gelohnt. Die hervorragende Zeit und Platzierung seht ihr ja bei den Ergebnissen. Respekt!
Auch unser zweites Läuferpaar (Friedhelm und Horst-Dieter) ist hervorragend über die Strecke gekommen. Entsprechendes gilt für die 4er bzw. 3er Staffel.
Über 30 km ist Antje gut über die Strecke gekommen und Michael hat Sebastian bei seinem Marathondebüt begleitet und unterstützt.
Sehr großen Respekt muss ich den Marathonläufern/der Läuferin zollen. Trotz der frühen Startzeit um 9.00 Uhr, wurde es im Laufe des Vormittags doch warm, was das Rennen sicher nicht einfacher machte. Marco ist sein Rennen nach meinem Eindruck locker durchgelaufen. Alle anderen haben sich trotz Verletzungen und Schwächephasen bis ins Ziel gekämpft. Für einen LSF-Läufer ist Aufgeben offensichtlich keine Option. Wir Zuschauer habe auch ein paar Kilometer absolviert, um unsere Läufer an möglichst vielen Stellen der Strecke anzufeuern.

Zur Strecke kann ich aus Läufersicht leider nichts beitragen, da mich die Erkältung gestoppt hat. Der Streckenverlauf war immer entlang der Donau, d.h. Großteils flach, mit Steigungen an den Brücken. Die Zuschauerresonanz hätte vielleicht etwas größer sein können, jedenfalls an den Stellen, an welchen wir gestanden haben. Susanne versicherte allerdings, diverse Punkte mit Musik hätten sie gut unterhalten und nach vorne getrieben. Zur Zweierstaffel ist noch anzumerken, dass der Wechsel nicht exakt bei der HM-Marke erfolgte. Der erste Läufer bzw. Läuferin hatte offiziell 21,8, faktisch 22 km zu absolvieren und der zweite Läufer entsprechend weniger.
Den Abschluss des Läufersonntages bildete dann ein gemeinsames Essen mit der gesamten Gruppe in der Tags zuvor entdeckten Trattoria. Da Budapest uns immer noch mit hervorragendem Wetter verwöhnte, natürlich wieder im Freien.

Der Montag nach dem Lauf stand wieder im Zeichen von Besichtigungen oder einfach entspanntem Sitzen in einem der Cafés und Restaurants entlang der Donau. Abends haben wir uns noch zu einer Donaufahrt bei Nacht getroffen, die den Blick vom Wasser auf die beleuchteten Sehenswürdigkeiten der Stadt eröffnete sowie viele Informationen zur Geschichte der Stadt und ihrer Gebäude lieferte.

Am Dienstagmorgen ging es dann leider zurück. Der Aufenthalt in Budapest mit so vielen netten Mitreisenden hätte noch deutlich länger dauern können. Für mich war es die erste Laufreise mit dem LSF. Sofern es mir möglich ist, werde ich sicher wieder teilnehmen. Auch in Budapest werde ich wohl nicht zum letzten Mal gewesen sein.

Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal den Organisatoren.

Bilder: Christian, Klaus, Marco und Michael.

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