Alle Neune – Wandern durch den Urwaldsteig um den Edersee

von Sabine Schenk
Alle Neune–Wandern durch den Urwaldsteig um den Edersee bei Kassel

Bericht von Peter Baur:
Alle Neune–sie wankten, aber fielen nicht–alle kamen aufrecht gehend und sehr zufrieden nach insgesamt 65 km und hunderten von Höhen-Metern ins Ziel.
Die neun Wanderer waren: Sabine und Friedhelm, Sabine und Uwe, Judith und Ralf, Dagmar und Sabrina und als Einzelner Peter B., der sich an die bewährte Gruppe vom letzten Jahr einfach mal drangehängt hatte.
 
Erste Etappe ca. 15 km: Nach gut 4 stündiger Anfahrt mit 2 PKWs ging es nach kurze Pause vom Parkplatz in Scheid auch sofort los Richtung Waldeck. Rucksack anlegen und hoffen, dass dieKlamotten für 4 Tage reichen.
Am Anfang sofort ein leichter Anstieg zum eingewöhnen die Wege wurden dann zunehmend steilerund holpriger, und immer wieder rauf und nieder.
Der erste Gewitter-Schauer ging auch noch nieder, zum Glück war gerade eine kleine Pommes-Bude in der Nähe, wo wir uns stärken konnten.
Sechs kleine Buchfinken im Nest auf der außen angebrachten Musik-Box warteten genauso geduldig auf Futter wie wir auf besseres Wetter.
Es hörte dann auch auf zu regnen und nach ca. 15 km auf ungewohnt beschwerlichen Wegen erreichten wir Waldeck. Einige ließen es sich nicht nehmen, das letzte Stück mit einer alten Museums-Seilbahn zu überwinden-mit herrlichem Ausblick.
Nach dem die Zimmer bezogen worden waren (Sechs Leute kamen in eine Ferienwohnung mit Küche und Terrasse unter) ging es zum Italiener Pizza u. Nudeln schmausen, natürlich garniert mit Bier und Grappa.
 
Zweite Etappe: die Königsetappe gut 20 km und gefühlten 1.000 Höhen-Meter–die hatte es in sich.
Wir tauchten wieder ein in den Urwald, man sah stundenlang keine anderen Menschen. Aber Tiere, große und kleine. Am Anfang gleich einen Braun-Bär (oder war es doch nur ein Hund?), Blindschleichen, Frösche, Mäuse und auch mal ein kleiner Schädelknochen mit Zähnen–Natur pur.
Steine, Bäume kreuz und quer, steile Abhänge an schmalen Wegen, wo so mancher seine Höhenangst überwinden musste.
Und immer wieder dieser grandiose Ausblick auf den See.
Erste Rast in einem Trucker-Lokal, total auf alt getrimmt und sehr gemütlich. Dort fand zur gleichen Zeit auch ein internationales Ford-Oldtimer-Treffen statt (ausschließlich mit Fahrzeugen der Baureihe P 4= Taunus12 M).
Das Wetter hielt sich noch ganz gut, so dass wir nach weiteren anstrengenden Kilometern vom ausgeschilderten Weg abwichen, um noch mal in einer Berghütte Rast zu machen.
Statt Schmalzbrote gab es ordentlich Schmalzmusik auf die Ohren und mit Hossa, Hossa, Hossa von Rex Gildo im Ohr ging es weiter.
Nun fing es an zu gießen und zudem fanden wir den ausgeschilderten Weg nicht wieder.
So kamen wir dann nach etlichen Umwegen völlig durchnässt im vegetarischen Tagungslokal in Bringhausen an.
Vorher im Wald kamen uns noch 3 Gestalten entgegen, die, wie sich später herausstellte auch dort campierten, allerdings wegen des unaufhörlichen Regens in einer Schutz-Hütte und nicht im Zelt.
So waren wir glücklich warm duschen zu dürfen und vor allen Dingen konnte man Schuhe und Klamotten trocknen.
Mancher hätte jetzt was Deftiges vertragen, doch das vegetarische Büfett war auch durchaus schmackhaft und sättigend. Mit dem Kartenspiel Namens „Schwimmen“ ließen wir den Abend ausklingen.
 
Dritte Etappe ca. 15 km: Endlich wieder Sonne. Auch unsere drei Überlebenskünstler aus dem Wald, wie sich herausstellte Niederländer, liefen fröhlich durch den kleinen Ort auf der Suche nach einer Bäckerei.
Die gab es leider erst 5 km weiter, das tat deren Laune keinen Abbruch, die Jungs waren völlig
schmerzfrei.
Und auch wir wanderten gut gelaunt weiter, genossen das schöne Wetter, immer wieder die fantastischen Ausblicke, erfreuten uns an der Natur, die steilen Anstiege waren wir jetzt ja gewohnt, und wieder runter einfach laufen lassen–so macht wandern Spaß. Rast auf einem riesigen Natur-Camping-Platz, geduldig auf angepriesene Waffeln gewartet.
Der Rest bis Schmittlotheim war dann ein Klacks. Im dortigen Landgasthof wurde zufällig eine Terrasse neu eingeweiht, und wir durften am vorbereiteten Büfett teilhaben–diesmal auch mit ordentlich Fleisch.
Bier und Schluck und Kartenspiel ( wieder „Schwimmen“ ) rundeten diesen schönen Tag ab, wobei ein Zimmer verdächtig oft den Topf gewann.
Und einen 3er Skattisch gab es auch noch–hurra.
 
Vierte Etappe ca. 15 km und mindestens nochmal 600 Höhen-Meter: Um an den Ausgangspunkt zurückzukommen , ließen wir uns erst ein Stück mit dem Bus kutschieren (auch mal ganz angenehm), denn wir mussten ja noch gut 4 Stunden nach Hause fahren.
Daher wanderten wir die verbliebenen15 km zügig durch, genossen noch mal das schöne Wetter,hielten auch mal die Füße in den See undkamen dann bestens gestellt am Ausgangsparkplatz wieder an, wo es noch mal Kaffee und Kuchen gab.
Alle sind dann am Sonntag Abend wohlbehalten wieder in Oldenburg angekommen.​
 
Fazit: Vier Tage, die wie im Fluge vergingen. Tolle Truppe, tolle Stimmung, tolle Strecke
Nächstes Jahr gerne wieder.
Peter B.

 

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