Präsidiale Präsentation phantastischer Plätze - Oldenburg im Laufschritt

von Sascha Jänicke

Rund 20 Läuferinnen und Läufer trafen sich am 18.10. am Drielaker See, um am Präsidentenlauf teilzunehmen. Er führte uns vom Parkplatz Drielaker See zunächst in südliche Richtung durch Osternburg, Krusenbusch, und Bümmerstede und dann wieder zurück zum Ausgangspunkt. Auf der Laufstrecke gab es den einen oder anderen Zwischenstopp für interessante Erklärungen oder Hinweise auf bestimmte Besonderheiten landschaftlicher, räumlicher oder anderweitiger Natur. So durchliefen wir auf den ersten Kilometern Neubaugebiete aus den 80´ und 90´Jahren des letzten Jahrhunderts. Sie sind Sinnbild für eine stetig, immer noch wachsende Großstadt bis hin zu einem Neubaugebiet „Am Bahndamm", das zzt. erschlossen/ bebaut wird.

Hier berichtete ich von Kampfmittelfunden im Neubaugebiet, die am Ende des II. Weltkrieges ursprünglich dem benachbarten Verschiebebahnhof galten. Heute schwer nachvollziehbar ist, dass sich da, wo jetzt viele Wohnhäuser stehen, vor 200 Jahren ein „Hohes Moor" befand. Eingriffe des Menschen haben binnen kurzer Zeit durch Entwässerung, Landwirtschaft und Siedlungstätigkeit große, ursprüngliche Landschaftsräume bis zur Unkenntlichkeit verändert. Erst am Brahmweg konnte man eine Vorstellung entwickeln, wie es vormals ausgesehen haben könnte.

Über die Tweelbäker Tredde (Tredde: Schaftrift) ging es auf das Gelände des ehemaligen Verschiebebahnhofs Krusenbusch. Hier wurden bis 1976 täglich bis zu 2.200 Güterwaggons bewegt. Von all dem ist heute nicht mehr viel zu sehen. Vielmehr haben sich nach Aufgabe der Nutzung viele verschiedene Pflanzengesellschaften gebildet, die sich an den trockenen, sandigen Standort angepasst haben. Nicht umsonst ist der ehemalige Verschiebebahnhof das älteste Naturschutzgebiet der Stadt Oldenburg. Zurück ging es vorbei an der ehemaligen Mülldeponie Eidechsenstraße, die bis zu 28 m NN hoch ist und das kleinste Hochgebirge im Oldenburger Land darstellt. Der Osternburger Utkiek ist als besonderes Trainingsgelände bei vielen Läufern bekannt und gefürchtet.

Letzter Haltepunkt war schließlich der Wunderburgpark, ein Kleinod mit altem Baumbestand und eine Besonderheit, nicht nur weil er ein beliebter Stadtteilpark ist, sondern weil sich in ihm ein besonderes Denkmal befindet, das ursprünglich auf dem Osternburger Marktplatz stand (siehe: Altoldenburg.de). In einer Zeit als Oldenburg autogerecht umgestaltet wurde, hat man dieses Denkmal dorthin verfrachtet. Nach 16 km war die Läuferschar wieder zurück am Ausgangspunkt, etwas schlauer, etwas fitter. Und weil es mir viel Spaß gemacht hat, gibt es bei nächster Gelegenheit einen neuen anderen „Präsidentenlauf."

 

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