Mein erster Marathon

von Antje Jacobs

 

<Carola C.> Der Hamburger Marathon sollte für mich der Erste und vor allem auch der Einzige werden.

Bereits ab Anfang Dezember lief ich - die niemals lange Läufe mochte - jedes Wochenende brav 20 km und mehr, bis die Marathonvorbereitung Ende Januar dann richtig losging.
Wie so viele andere habe ich also fleißig auf mein Ziel hingearbeitet, bei Wind und Wetter. Ihr kennt das!
Als klar wurde, dass Großveranstaltungen abgesagt werden würden, meldete ich mich zu einem kleineren Marathon in Tangermünde an. Es folgte die 1000-Menschen-Grenze, schnell meldete ich mich in Cuxhaven an. Und da ich ahnte, das könnte eventuell auch schwierig werden, meldete ich mich sogar beim Öjendorfer Seemarathon an, der nur 150 Starter zulässt.

Als dann klar war, dass alle Veranstaltungen ausfallen werden, war ich im Grunde schon fit genug für den Lauf der Läufe.

Wir hatten geplant, direkt nach dem Marathon ein dreimonatiges Sabbatical zu machen und mit dem Wohnmobil durch Europa zu fahren.

Und nun? Nichts davon?

Ich konnte und wollte das ganze Training der vergangenen Monate nicht ohne Schlusspunkt lassen.

So wurde mir dann schnell klar, dass ich für mich alleine den Marathon durchziehen werde. Aber wann und wo?

Mir kam die Idee, am 21. Geburtstag meines Sohnes, den wir ja nun auch nicht besuchen konnten, für jedes seiner Lebensjahre 2 Kilometer zu laufen.

So bin ich also bei idealem Laufwetter und dem Wind mal ausnahmsweise aus dee richtigen Richtung mit Mann und Hund um das Zwischenahner Meer gestartet, habe dann den Trinkrucksack geschnappt, mich von den beiden verabschiedet, bin 30,5 Kilometer nach Hause gelaufen und habe nach 4:33 Stunden den Klingelknopf gedrückt.

Ich wollte eine Medaille, ich wollte eine Urkunde, ich wollte, das auf der LSF-Seite ein offizielles Marathonergebnis steht. Aber auch, wenn dies nun alles nicht der Fall ist, so ist dieser Lauf für mich etwas ganz Besonderes.

Mein erster Marathon!

Carola Carstensen

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