Halbmarathon in Leipzig

von Sascha Jänicke

 

Nach einer längeren Zugfahrt in einem fast leeren Waggon sind wir (die Sportgemeinschaft Stadt Oldenburg (Danke Claudia!) und LSF Oldenburg) am Freitagabend (24.04.) in Leipzig - der größten Stadt im Freistaat Sachsen - angekommen, um uns zu für den Lauf am 26.04. vorzubereiten. Wir müssen im Bahnhof schlafen, die Hotels haben ja geschlossen. Wir frieren etwas. Wir teilen uns das Frühstück mit den Tauben, der Bäcker am Bahnhof hat gottlob geöffnet.  

Am Samstag streichen wir durch eine fast menschenleere Stadt. Leere Getränkedosen mit der Aufschrift Red Bull lärmen.  Vor einigen Geschäften gibt es kleinere und größere Schlagen, die etwas an die Zeit des real existierenden Sozialismus erinnern. Nicht nur die für uns ungewöhnliche Höhe über NN (131 m), auch die hiesige, ungewöhnliche Mundart der Ureinwohner macht uns anfänglich Schwierigkeiten.  Nachdem sich aufgrund der dünnen Höhenluft die Zahl der roten Blutkörperchen vervielfacht hat und auch die Hörgänge das Sächsische toleriert haben, ging es am Sonntag  endlich an den Start. Unterhalb des Stadions haben sich die Läuferinnen und Läufer versammelt.  Der Startblock ist leicht zu finden, das Einordnen geht sehr schnell. Um Punkt 09:00 Uhr wird der  HM gestartet. Es ist frisch, keine 6° C. Schon geht es ohne zeitlichen Verzug und dem üblichen stop and go vor der Startlinie los. Nach einer kurzen Gerade geht es nach einer schnellen links/ rechts Kombination auf die Trasse der alten Umgehungsstraße. Schnell liegen die Bodenburgteiche hinter uns. Nur wenige Zuschauer beobachten die Szene. Aber wo ist nur das Völkerschlachtdenkmal?  Und stand nicht am Stadion VfB Oldenburg statt RB Leipzig? Ja, richtig! Wir sind gar nicht in Sachsen, sondern in Niedersachsen. So ist das mit den „virtuellen“ Läufen. Macht nichts.

Der HM wird gelaufen. Ziemlich genau 21,1 km mit einer Zeit unter 2:00 Stunden. Und das trotz der nicht gerade windschnittigen Haarmenge auf dem Kopf. Es ist eine Freude Sonntagsmorgens zu laufen, weil noch mehr Menschen als sonst einfach zuhause bleiben.

Der Veranstalter macht es den Läuferinnen und Läufern einfach. Wer seine Zeit nach Leipzig meldet, bekommt eine persönliche Urkunde und eine Finisher-Medaille für die Teilnahme am virtuellen „44. LEIPZIG MARATHON“.

Die Sachsen bauen und vertrauen auf die sportliche Fairness ihrer Starter und das ist bei allen Folgen der Pandemie auch richtig so. Trotzdem hätte ich gerne das Völkerschlachtdenkmal in echt gesehen….

 

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